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Thema: Gangbangverbot in Bremen

  1. #31
    Power+ User Avatar von Morpheus
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    Zitat Zitat von giovanni Beitrag anzeigen
    Auch wenn ich mich nicht für ein politisches Lager stark machen möchte, so scheint mir die derzeitige Gesetzesinitiative doch von Rechts-Konservativ und Klerikal zu kommen. Kirchen, rechte Femifaschisten und Unionspolitiker (Meist CSU) habe sich hier zusammen gerottet. Sie haben gezielt die Öffentlichkeit desinformiert und sogar einen Teil von Promis hinter sich gesammelt die wiederum Stimmung gegen die Prostitution als Ganzes machen. Die Gesetzte ähneln sehr stark den Gesetzen zur Kaiserzeit. Ausgrenzung und Bevormundung der Mädchen. Alleine die Meldepflicht ist ein Unding das nicht mehr in unsere Zeit gehört.

    Die einzigen politischen Kräfte, die derzeit dagegen halten sind einige Grüne, einige Linke Politiker und Teile der Liberaldemokraten. Der Rest hat sich weggeduckt und möchte dem Allen nichts zu tun haben. Zum Ficken sind sie dann aber alle wieder da.

    Offenkundig wollen wir es ja nicht anders. Das Rad dreht sich zurück in die miefige Vergangenheit.
    Das ist sehr richtig beobachtet von Dir, aber es ist fatalerweise nur die halbe Wahrheit. Nicht nur die klerikal konservative Seite bläst zum Sturm auf die AO-Bastille, sondern auch der größte Teil des alternativ-linksgrünen, sprich femifaschistischen Lagers. Es ist die ganz, ganz große Koalition über alle Lager und Parteigrenzen hinweg, die sich verschworen hat, dem Gewerbe das Licht auszublasen. Und warum? Weil es (nach außen!) einfach moralisch, also gut ist, für eine Verschärfung de Prostitutionsbestimmung zu sein. Weil Prostitution ja generell ih und bää ist. Und weil sich nie einer der etablierten Politker trauen würde, auch nur ansatzweise einmal für die Interessen von Freiern oder für die selbstbestimmte sexuelle Entfaltung von Frauen einzutreten. Er müsste ja befürchten, von der Systempresse sofort in Grund und Boden geschrieben zu werden. Es war wohlgemerkt ein Jung-Politiker der Grünen, der seinerzeit vor laufenden Kameras brabbelte, dass Prostitution grundsätzlich immer Zwangsprostitution sei. Es ist nebenbei exakt die gleiche ganz große, offensichtlich restos debile Gutmenschen-Koalition, die seit einigen Monaten das Hohlied "Flüchtling Flüchtling über alles" zur neuen deutschen Nationalhymne erkoren hat und die Masseninvasion von geschätzt einer muslimischen Kleinstadt pro Tag in hemmungslosem Jubelrausch ununterbrochen mit tosendem "Hosianna" begrüßt.

  2. #32
    Power+ User Avatar von giovanni
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    @Morpheus: Stimmt schon. Dummheit ist nicht an politische Lager gebunden. Bei alller Tragik um die Flüchtlinge und bei allem Verständnis. Den Jubel der vielen Menschen konnte ich auch nicht begreifen. Ich habe mich fast schon geschämt, wenn ich auf mögliche Kapazitätsgrenzen hingewiesen habe.

    Die Angst vor dem Rotlichtmilieu und das Bedürfnis, das der Staat das alles kontrollieren soll, kommt in erster Linie aus der Unwissenheit. Ein junger Mann der sich als "Zero Macho" bezeichnet und meint alle Freier sind Vergewaltiger und Frauenschänder weiß es nicht besser. Ihm fehlt die Lebenserfahrung. Leider können solche Leute mit ihrer Publicity viel politischen Schaden anrichten. Man sollte meinen die SPD Politiker die die alte Reform erarbeitet und verabschiedet haben hätten da mehr Kompetenzen. Aber nein dieser Bereich wurde zur Disposition gestellt.

    Es gab erst kürzlich eine Dokumentation bei Phoenix zur Moral und Sittengeschichte in Deutschland. Es fing bei Kaiser Wilhelm an und zog sich durch, bis in die siebziger Jahre unserer Republik. Es wurden immer wieder dieselben Fehler gemacht. Jede Verschärfung hat zu einem aufblühen geführt und die Situation der Huren dramatisch verschlechtert. Selbst die Ordnungskräfte, die zuständigen Beamten und viele Politiker haben sich immer tatkräftig dabei beteiligt die Bestimmungen zu umgehen. Danach kommen immer Lockerungen bis quasi zur unregulierten Ausübung wonach dann wieder Verschärfungen kamen. Auch in der ex-DDR war Prostitution offiziel verboten. Tatsächlich gabe es selbst in Ost Berlin geduldete Bordelle und auch Escort Services. Die Menschen und insbesondere die Politiker lernen nichts, aber auch garnichts dazu.
    Geändert von giovanni (06.10.2015 um 19:58 Uhr)

  3. #33
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    Wer wissen möchte, wie die politische Gesinnungsmache in Deutschland funktioniert (gerade der Fall des für uns so interessanten Prostitutionsgesetzes ist da ein prägnantes Beispiel), dem kann ich nur dringend die Lektüre von Thilo Sarrazins Buch "Der neue Tugendterror - Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland" ans Herz legen. Darin wird glasklar analysiert und dargelegt, wie bestimmte Meinungen in Deutschland von Vorneherein als unmoralisch systematisch niedergemacht oder gar nicht erst zugelassen werden.

  4. #34
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    Zitat Zitat von Morpheus Beitrag anzeigen
    Wer wissen möchte, wie die politische Gesinnungsmache in Deutschland funktioniert (gerade der Fall des für uns so interessanten Prostitutionsgesetzes ist da ein prägnantes Beispiel), dem kann ich nur dringend die Lektüre von Thilo Sarrazins Buch "Der neue Tugendterror - Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland" ans Herz legen. Darin wird glasklar analysiert und dargelegt, wie bestimmte Meinungen in Deutschland von Vorneherein als unmoralisch systematisch niedergemacht oder gar nicht erst zugelassen werden.
    Thilo Sarrazin ist, als anerkannter Elefant im Porzellanladen, nicht unbedingt das überzeugenstes Sprachrohr, um auf Missstände hinzuweisen. Auch wenn er recht haben mag, hat er sich und seiner Glaubwürdigkeit durch seine Auftritte in der Vergangenheit keinen Gefallen getan. Aber das kennen wir schon aus der griechische Mythologie und die Person hatte einen Namen: Kassandra.

  5. #35
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    Zitat Zitat von Robert AO Beitrag anzeigen
    Thilo Sarrazin ist, als anerkannter Elefant im Porzellanladen, nicht unbedingt das überzeugenstes Sprachrohr, um auf Missstände hinzuweisen. Auch wenn er recht haben mag, hat er sich und seiner Glaubwürdigkeit durch seine Auftritte in der Vergangenheit keinen Gefallen getan. Aber das kennen wir schon aus der griechische Mythologie und die Person hatte einen Namen: Kassandra.
    Kassandra trifft's gut. Ich gebe zu, dass Sarrazins behäbiges Naturell und seine Art zu sprechen ihn nicht gerade zum mitreißenden Volkstribunen qualifizieren. Zudem lesen sich seine Bücher, insbesondere "Deutschland schafft sich ab", reichlich trocken, da er überwiegend mit Zahlen und Statistiken hantiert.

    Aber auch hier zeigt sich ganz besonders prägnant, wie das System mit unbequemen Querköpfen umgeht: Insbesondere seine nuschelnde, wenig überzeugende Stimme wurde Sarrazin oft genug in den Medien vorgehalten und dabei stets wohlweislich verschwiegen, dass diese auf eine partielle Gesichtslähmung in Folge eines Schlaganfalls zurückzuführen ist.

    Wer's da lieber etwas handfester mag, dem empfehle ich Akif Pirinçci und seine Bücher "Deutschland von Sinnen" sowie das in Kürze erscheinende "Die große Verschwulung". Auch dort wird man zu den politischen und kulturellen Fehlentwicklungen, die unter anderem zur geplanten Verschärfung des Prostitutionsgesetzes führten, umfassend fündig.

  6. #36
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    Cool

    Wer mit offenen Augen durchs Leben rennt erkennt, auch ohne Thilo, dass wir uns auf keinem so besonders gesunden Weg befinden. Kritiker wie Thilo haben dabei zumindest drei Probleme.

    1. Die Wirklichkeit ist häufig nicht ganz so simpel wie es scheint.
    2. Viele Gegenkritiker leben mit einfachen Weltbildern und verstehen die angebrachte Kritik noch nicht mal ansatzweise.
    3. Wer kritisiert und ernst genommen werden will, sollte konstruktive Ideen haben, wie diie Missstände abzustellen sind.

    Der Punkt 3 zerschellt dann häufig wieder an Punkt 1. Komplexe Sachverhalte können nicht mit einfachen Lösungen gehandhabt werden.

    Eine pluralistische Gesellschaft schafft viele sich wiedersprechende Entwicklungen, Meinungen und Interessen. Es ist die Kunst der Politik eine Balance zwischen den vielen unterschiedlichen Interessen herzustellen. So weit die Theorie. In der Praxis gelingt dies nicht mehr. Zu sehr haben sich bestimmte Gruppen durchgesetzt, die die Entwicklungen in eine ihnen genehme Richtung drehen.

    Ändern kann man nur etwas mit viel Geld und ganz fiesen Manipulationen. Ein anderer Weg währe ein tiefgreifender Wandel im Bewustsein der Bürger. Dies zu erreichen ist nicht unmöglich aber auch nicht gerade sehr wahrscheinlich. Das ist in allen Gesellschaften so, die dabei sind zu erstarren. Sie zerbrechen dann an äußeren Anlässen, auf die sie nicht vorbereitet sind und auf die sie nicht mehr angemessen reagieren können.
    Geändert von giovanni (07.10.2015 um 14:40 Uhr)

  7. #37
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    Die von Dir angesprochenen Gruppen, Giovanni, die sich durchgesetzt haben bzw. am durchsetzen sind, haben überhaupt kein Interesse an Veränderungen, denn diese könnten Ihre Machtbasis erodieren lassen. Und dieses können pathologische Kontrollfreaks am allerwenigsten vertragen.

    Für Leute, denen Giovannis letzter Absatz zu realitätsfern klingt, sei im kleinen das Beispiel der Organisation Volkswagen unter der Ägide Martin Winterkorns genannt. Es ist dummerweise so, daß wir uns von dem Idealmodell einer polypolistischen Gesellschaft weg zu einer - wenn nicht monopolistischen - dann zumindest oligopolistischen Gesellschaft entwickeln. Damit geht die Vielfalt und Flexibiltät von polypolistischen Strukturen verloren. Eine freie Marktwirtschaft wäre übrigens eine polypolistische und nicht das, was die Herren von der Fast-Drei-Prozent-Partei bevorzugen.
    Geändert von Robert AO (08.10.2015 um 09:08 Uhr)

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