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Thema: Griechenland und die EU

  1. #16
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    Zitat Zitat von Sachsenheinz Beitrag anzeigen
    Da musste mal den Schröder und Fischer fragen,die haben solche Penner in den Euro aufgenommen.
    Soweit richtig, dass die Aufnahme von Griechenland während der Regierungszeit von Rot Grün erfolgte. Allerdings liegen die Wurzeln für den EURO weiter zurück. So heißt es, dass die Zustimmung von Kohl zu einer gemeinsamen europäischen Währung der Preis war, den Frankreich damals für eine Wiedervereinigung von Deutschland forderte. Zudem sollen die Griechen vor der Aufnahme mal wieder die deutsche Besatzungszeit in Griechenland während des 2. WKs angeführt haben.


    Was ist aber nun die Lösung für die griechische Tragödie?

    Eins vorweg: Schulden des einen = Vermögen des anderen.
    Daher ist bei einem Schuldenschnitt immer zu berücksichtigen, wessen Forderungen und damit Vermögen gekürzt werden sollen. Der Großteil der griechischen Schulden liegt zwar derzeit bei öffentlichen Gläubigern, also IWF, EZB und EFSF/ESM. Wer haftet aber letztlich für diese Institutionen? Richtig, der europäische Steuerzahler.
    Auf der anderen Seite ist allerdings auch jedem klar, dass diese Rettungsgelder bereits mit der Auszahlung verloren gewesen sind. Jetzt wird es nur noch deutlicher. Selbst wenn man nun einen kompletten oder relativ großen Schuldenschnitt durchführt, wird dies von Erfolg gekrönt sein oder wird Griechenland ihr bisheriges System weiterleben? Allerdings können sich die meisten Regierungen der Einzahler der Rettungspakete politisch nicht erlauben einen totalen Schuldenschnitt durchzuführen, denn das würde für einige Politiker normalerweise das Ende ihrer politischen Glaubwürdigkeit bedeuten.

    Eine Lösung kann nur sein, dass man in Griechenland endlich mal anfängt einen funktionieren Staat aufzubauen. Dazu gehört auch der Aufbau eines Katasterwesens. Derzeit gibt es so etwas in Griechenland nicht und daher ist offiziell unbekannt, wem welchen Immobilien tatsächlich gehören. Gleichzeitig müsste dringendst die Steuerhinterziehung bekämpft und für die Zukunft vermieden werden. Ein weiterer Punkt wäre endlich auch die Lagarde-Liste abzuarbeiten.

    Auf der anderen Seite braucht Griechenland eine Hilfe zu einem wirtschaftlichen Neustart.

    ABER alle weiteren Hilfen zum Wiederaufbau müssen definitiv mit der Forderung nach Wandel und Abkehr vom bisherigen System verbunden sein. Es muss Griechenland zu verstehen gegeben werden, dass die jetzige Pleite ihre letzte ist, schließlich war Griechenland in den letzen knapp 200 Jahren bereits 8-9 Mal pleite.

    Selbst ein Grexit mit Rückkehr zur Drachme wäre keine Lösung. Sicherlich eine neue Drachme würde ziemlich schnell abwerten und damit wären potenziell griechische Waren und Dienstleistungen günstiger (zumindest die Meinung u.a. von HW Sinn). Das Problem dabei ist nur, dass es derzeit kaum griechische Produkte in nennenswerter Größe gibt, die exportiert werden. Die Mehrheit der Güter, die in Griechenland gehandelt werden (Treibstoffe, Medikamente, Technik, IT), werden derzeit importiert.

    Sicherlich könnte es mit der Zeit auch inländische griechische Alternativen zu den bisherigen Importprodukten geben, aber dennoch gäbe es dabei 2 Probleme.
    1) Würde der Aufbau einer Industrie, die diese Produkte in Griechenland herstellt, eine gewisse Zeit dauern.
    2) Wäre es fraglich, ob diese Produkte dann auch tatsächlich auf den Außenhandelsmärkten nachgefragt werden, also tatsächlich exportiert werden und damit Devisen in die griechische Kasse zum Schuldenabbau kommen, denn die Schuldenfrage muss definitiv irgendwann geklärt werden.

    Selbst wenn Griechenland den Grexit und Rückkehr zur Drachme wählt bleiben schließlich die Schulden bestehen. Sie können nur abgezahlt werden, wenn man mehr höhere Einnahmen als Ausgaben hat, wofür ein deutlicher Exportüberschuss das einfachste wäre. Sollte Griechenland die Schuldenfrage auch bei einem Grexit nicht klären, blieben sie weiterhin von den Kapitalmärkten abgeschnitten. Sie hätten mit ihrer Drachme dann nur noch eine Binnenwährung.

    Vorteil eines solchen Wirtschaftsneuaufbau wäre der damit einhergehende Beschäftigungsaufbau. Ob sich dieser generell hält, hängt von Punkt 2) ab, denn nur für die inländische Versorgung werden nach dem Aufbau wahrscheinlich nicht mehr soviele Arbeitskräfte gebraucht werden.
    Nachteil könnte sein, dass für viele Produkte kein griechischer Ersatz geschaffen werden kann, weil das Original durch Patente geschützt ist. Kauf von Patenten oder Lizenzen für Nachbau kosten jedoch Geld und nicht jede Firma gibt Lizenzen für den Nachbau.
    Geändert von AO-Kr (03.07.2015 um 03:12 Uhr)

  2. #17
    Power+ User Avatar von giovanni
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    @AO-Kr: Schöner differenzierter Beitrag. Ja es wird wohl noch einiges an Geld, und Tränen kosten, bis Griechenland sich wieder in ruhigem Fahrwasser bewegt. Das was bislang versäumt wurde wird das Volk wohl ausbaden müssen. Bleibt nur noch die Frage zu beantworten, welche Chancen bietet diese Krise für die Beteiligten?

  3. #18
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    Zitat Zitat von AO-Kr Beitrag anzeigen
    Was ist aber nun die Lösung für die griechische Tragödie?

    Eine Lösung kann nur sein, dass man in Griechenland endlich mal anfängt einen funktionieren Staat aufzubauen. Dazu gehört auch der Aufbau eines Katasterwesens. Derzeit gibt es so etwas in Griechenland nicht und daher ist offiziell unbekannt, wem welchen Immobilien tatsächlich gehören. Gleichzeitig müsste dringendst die Steuerhinterziehung bekämpft und für die Zukunft vermieden werden. Ein weiterer Punkt wäre endlich auch die Lagarde-Liste abzuarbeiten.
    Das ist die Krux in Griechenland. Keine der bisherigen Regierungen war gewillt, ein funktionierendes Staatssystem aufzubauen, welches eine Transparenz über die Vermögenslage der Bewohner schafft. Das mag durch die Historie und den Fremdherrschaften in der Vergangeheit bedingt sein, aber letzlich scheint keiner daran ein wirkliches Interesse - ausser Lippenbekenntnissen - zu haben.

    Ansonsten gewinnt man den Eindruck, das der Staat für die Bewohner so eine Art Selbstbedienungsladen ist, der einem Dritten gehört und mit dem man nichts zu tun hat. Das man aber mit seinen Steuerzahlungen z.B. auch die Ausbildung seiner Kinder mitfinanziert, scheint nicht wirklich jeder - unabhängig von der Staatsangehörigkeit - begriffen zu haben.
    Geändert von Robert AO (03.07.2015 um 09:39 Uhr)

  4. #19
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    Gregor Gysi hat es schon 1998 erkannt:


  5. #20
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    Watt nu
    Doch albern hoch drei was da abläuft.
    Die Gelder sind futsch,gut bei den Banken gelandet.
    Sagt mal,lest ihr nur die Lügenpresse?
    Seid froh das es euch nicht so geht.
    Die Deutschen keinen Deut besser.
    Renten kürzen....logo wenn die Renten gekürtzt werden ist alles logo!
    Wo lebt oder denken die meisten hier?
    Schaut euch die Commerzbank und Co an...
    Meine Meinung dazu,auch wir müssen massenhaft sparen...wer es glaubt wird selig!
    Mal anfangen,den Pensionären die Einkünfte so um 30 Prozent zu kürzen,das
    GESCHREI möcht ich mal erleben!
    Sollen die doch mal in NRW,Berlin und Co "einsparen"
    Die sind genauso pleite.
    Inflation,die im Kapital System völlig eingeplant ist,das wäre jetzt okay.
    Wir armen Lumpensammler,denen stört das kaum.Im Gegenteil,genau das denken die Griechen.
    Wären ja bescheuert wenn sie für die Banken und Co auf Einkünfte verzichten.
    Logo,son paar Grossverdiener..die sich privat versichert haben um aus der Gemeinschaft auszutreten,sieh Krankenkasse,Rentenbeiträge..
    Denen trauer ich keine Träne nach.
    Ehrlich,richtig geil da funktioniert endlich mal das System nicht mehr,den Pöbel zu verarschen.
    Was haben wir armen Willis zu verlieren?
    Hoffentlich gehen die Rentner hier auch mal auf die Strasse,anstatt die Kohle den rechtsradikalen aus der Ostzone und irgendwelchen "Präsidenten" ala Wulff und sonstigem Gesocks in den Rachen zu schmeissen.
    Damit sie uns anschliessend noch vorschreiben wo ich mein Bier zu trinken habe..diese Unterschriftautomaten.
    Hoffentlich halten die Griechen durch und zeigen den Bonzen mal was Sache ist.
    Danach kommt Italien,Spanien,Lettland...
    Lach mich schlapp

  6. #21
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    Wählt Bill Clinton zum EU-Ratsvorsitzenden...der weis einen guten Blow Job zu schätzen und ist hundertmal weltmännischer als der vertrocknete Furz Junker aus dem Mikrokosmos Luxemburg...aber im Ernst...Clinton hat in seiner Ära massiv Steuern gesenkt und den Konsum angekurbelt...das nützt den Produzenten und Verbrauchern...den Unternehmen und Finanzbehörden...einfacher gesagt...macht doch das Leben einfach "lebenswerter" für die Menschen egal wo in der EU und weg von dem ganzen staatlichen Beschiss...bis auf eine Grundversorgung alles zur privaten Sache machen...wer dann fleissig und ehrgeizig war geht in Rente wenns passt...und keiner regt sich drüber auf...subjektive Meinung von mir...für eine tiefgreifende Analyse zum "Grexit" fehlt mir eine neutrale und objektive Informationsquelle....

    Gruß
    Carnifex

  7. #22
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    Das Schlimme,
    die Griechen reden mit dem XXXXX Obama.
    Das ist gefährlich,denn die Yankees versuchen alles um Europa in die Scheisse zu reiten.
    Besser ist es mit Putin für die Griechen,auch für,uns.
    Wir brauchen kein Griechenland,allerdings militärisch..
    Obwohl mir da die Türkei wesentlich anvenehmer ist.
    Es muss alles unternommen werden damit der Yankee das Nachsehen hat!!!
    Geändert von Debutant (08.07.2015 um 17:39 Uhr) Grund: Wortwahl

  8. #23
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    Zitat Zitat von carnifex Beitrag anzeigen
    Wählt Bill Clinton zum EU-Ratsvorsitzenden...der weis einen guten Blow Job zu schätzen und ist hundertmal weltmännischer als der vertrocknete Furz Junker aus dem Mikrokosmos Luxemburg...aber im Ernst...Clinton hat in seiner Ära massiv Steuern gesenkt und den Konsum angekurbelt...das nützt den Produzenten und Verbrauchern...den Unternehmen und Finanzbehörden...einfacher gesagt...macht doch das Leben einfach "lebenswerter" für die Menschen egal wo in der EU und weg von dem ganzen staatlichen Beschiss...bis auf eine Grundversorgung alles zur privaten Sache machen...wer dann fleissig und ehrgeizig war geht in Rente wenns passt...und keiner regt sich drüber auf...subjektive Meinung von mir...für eine tiefgreifende Analyse zum "Grexit" fehlt mir eine neutrale und objektive Informationsquelle....

    Gruß
    Carnifex
    Jep eine Gruppe hochverschuldeter Staaten mit hohem Defizit sollen die steuern senken. Was kann da nur schief gehen?

  9. #24
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    Zitat Zitat von Sachsenheinz Beitrag anzeigen
    Wir brauchen kein Griechenland,allerdings militärisch..
    Das ist eines der Ziele. Griechenland wird als "Aufmarschgebiet" oder "Rückraum" benötigt. Daher möchten die USA letztlich auch, dass es eine Einigung gibt, mit der Griechenland weiter in der EU und im EURO bleibt. Ein Austritt aus dem EURO geht nur, wenn man aus der EU austritt. Griechenland wäre dann zwar weiterhin Mitglied in der Nato, aber auch bei dieser Vereinigung werden "Mitgliedsbeiträge" fällig und wie soll ein Land, das kein Geld hat, diese zahlen?

  10. #25
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    In gewisser Weise ist die EU gescheitert, zumindest in finanzieller Hinsicht (momentan). 70 Jahre Frieden, Freizügigkeit, ... sind natürlich gut.

  11. #26
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    lass mich lachen 70 jahre Frieden dank EU, das hat mann nur dem stärke gleichgewicht des kaltem krieges zu verdanken, und danach der schwäche Russland die keine gefahr für das USA imperium wahr, aber jetzt wo russland wieder stark geworden ist und das USA spiel nicht mit machen will ist der frieden gefärdet mit oder ohne sowietiche EU die mit den streihölzer in der Ukraine rumlaufen.

  12. #27
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    Zitat Zitat von Posteingang0815 Beitrag anzeigen
    Jep eine Gruppe hochverschuldeter Staaten mit hohem Defizit sollen die steuern senken. Was kann da nur schief gehen?
    ...Clinton hatte nur direkte Steuern gesenkt und mit der Maßnahme das Defizit vom 1. irren Bush in einen Überschuss verwandelt...scheint wohl zu gehen...es lebe der Dreisatz

    Gruß
    Carnifex

  13. #28
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    clinton hat auch den bankensektor dereguliert und so mit zur bildung der finanzblase beigetragen. das war schon irre, da bekam jeder einen kredit ohne prüfung der bonität. die banken hatten es sich leich und bündelten diese hypotheken zusammen und verkauften diesen schrott in die ganze welt.

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