Das stimmt so nicht ganz. Rein technisch gesehen hast du insofern Recht, als das zukünftig nur noch Berichte über den Datemanager erstellt werden können. Allerdings sind auch weiterhin "Fake-Berichte" möglich, denn wenn innerhalb von 7 Tagen die Gegenseite nicht auf den jeweiligen Bericht antwortet, wird dieser dennoch veröffentlicht.
Wo schützt dieses Vorgehen vor Absagen und Versetzern? Wenn mir als Kunde mein dortiges Profil zu sehr von Berichten verunstaltet würde, was würde mich daran hindern ein neues Profil zu erstellen und das alte zu löschen? Gleiches gilt auch anbieterseitig, also für DLs.
Davon abgesehen ist die übergroße Mehrzahl an Berichten auf km nicht aussagekräftig. Aber das dürfte jedem bekannt sein
Wie wird dadurch eine größere Transparenz für das Finanzamt erstellt? Klar, das FA könnte jetzt einfach die Berichte auf dem Profil einer DL zählen und daraufhin ihren Umsatz schätzen. Aber wenn eine DL ihre Steuererklärung professionell macht, wie es sich für Selbstständige gehört, dann hat sie durch dieses neue km-System weder einen Vorteil noch einen Nachteil.
Solange der Datemanager keine Pflicht ist, haben also beide Seiten weiterhin die gleichen Kontaktmöglichkeiten wie bisher. Wo ist da jetzt nochmal der Vorteil? Die Kunden werden zuverlässiger, weil sie jetzt über den Datemanager ihre Terminanfragen stellen?
Im übrigen gilt für beide Seiten, dass ein Treffen (in der Normalwirtschaft Auftrag genannt) jederzeit storniert werden kann, ggfs auch kurzfristig, bspw. weil man auf dem Weg zum Treffen einen Unfall hatte.
Kurz gesagt, der Datemanager ist nichts weiteres als eine Luftnummer, da dieser nicht verpflichtend zu nutzen ist, insbesondere wenn man keinen Wert auf Berichte auf km legt.
Eine Verbesserung der Termintreue wird sich eher nicht einstellen, da man auch über den Datemanager Termine absagen kann.
Der Datemanager stellt auch keine Verbesserung der Transparenz für das Finanzamt dar, da dieses auch bisher schon seine Möglichkeiten hat, eine DL, wie alle anderen Selbstständigen, steuerlich zu veranlagen. Gibt eine DL nicht freiwillig ihren genauen Umsatz an, kann dieser geschätzt werden. Da diese Schätzungen meist von höheren als den tatsächlichen Umsätzen ausgehen, wäre eine DL schon ganz gut beraten, schon jetzt eine korrekte Steuererklärung einzureichen.
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