Ich habe durchaus das Gefühl., dass das am Anfang von der Regierung deutlich unterschätzt wurde. Man hätte vor drei, vier Wochen Konsequenzen ziehen müssen und den ganzen Karneval und andere Veranstaltungen absagen. Übrigens haben zwar 66% der Bevölkerung Vertrauen zur Regierung und deren Maßnahmen, aber das waren vier Wochen vorher 82% gewesen und in vier Wochen werden das unter 40% sein. Ich habe auch nicht so das Gefühl, dass die das ernstnehmen. Die Entscheidungen über Maßnahmen laufen zu langsam. Die Zahlen der Infizierten steigen stark an und zwar, weil nun die Inkubationszeiten in den kritischen Bereich kommen. Wer sich Mitte bis Ende der Fastnachtswoche z.B. im Skifahren angesteckt hat, der hat nun Symptome und das läuft nun richtig hoch. Freitag war es bei uns im Büro leer wie noch nie, wir waren nur vier Leute auf dem Stock. Aber wir haben den ersten Fall in der Firma und meine Kollegin kennt den auch, ist rund 100km weg. Das bringt einen dann nochmal besonders ins Nachdenken.
Was ich als Inkompetenz auslege ist z.B., dass man Südtirol nicht als Risiko eingestuft hat. Die Erklärung vom Robert-Koch-Institut ist auch eher lau und zeugt von Ahnungslosigkeit. "Wir haben die Zahlen aus Italien genommen," haben die erklärt. Nur dummerweise sind in Südtirol nur wenige Einheimische betroffen, aber viele Touristen. Die werden aber erst nach dem Urlaub in der Heimat krank. Das muss man dnan richtig einstufen. In Baden-Württemberg sind knapp 50% der aktuell 170 Infizierten in Südtirol gewesen. Erst nachdem der Landesminister in Berlin beim RKI anrief und denen die Situation erklärte, wurde Südtirol auf die Liste gesetzt. Da wird zuviel Schema F gearbeitet und zu wenig ausgewertet, was an Meldungen der Länder reinkommt. Das ist ein Kompetenzproblem.
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